Thunersee Blog
Hinter den Kulissen mit Sina Habegger – Leiterin HR Belvédère Strandhotel
Name: Sina Habegger
Position: Leiterin HR im Belvédère Strandhotel
Hobbies: Spazieren mit meiner Hündin Yuma und Zeit mit der Familie und Freunden verbringen. Gelegentlich treibe ich Sport im Fitnessstudio.
Meine Highlights in der Region Thunersee: Ich bin ein grosser Fan des Sees und geniesse es, im Sommer mit dem Stand-Up-Paddle auf dem Wasser zu sein oder mit meinem Hund entlang des Ufers zu Spazieren. Der Mühliplatz in Thun, der lebhafte Treffpunkt für Einheimische und Besucher, gehört ebenfalls zu meinen Lieblingsplätzen.
Was gehört alles zu deinem Aufgabenbereich?
Mein Aufgabenbereich ist vielfältig und dynamisch – und das macht ihn so spannend. Von der Erstellung von Stellenprofilen über die Rekrutierung neuer Teammitglieder, die gesamte Lohnadministration, bis hin zu Eintritts- und Austrittsgesprächen sowie der Ausstellung von Arbeitszeugnissen – ich bin in allen Bereichen des Personalwesens tätig. Zudem begleite und unterstütze ich immer wieder Projekte wie zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung. Darüber hinaus organisiere ich auch gerne Geburtstagsgeschenke für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, plane Mitarbeiterevents und gestalte die Einladungskarten dafür oder springe bei Engpässen an der Rezeption oder im Seminarbereich ein. Dieser bunte Mix aus administrativen Aufgaben und kreativen Projekten, macht meinen Arbeitsalltag sehr interessant und abwechslungsreich.
Stichwort Background – Wie kamst du in die Hotellerie?
Ich habe frühzeitig den Entschluss gefasst, die Ausbildung zur Kauffrau zu absolvieren, jedoch war ich unsicher, in welcher Branche ich tätig werden wollte. Auf meiner Suche nach dem richtigen Ausbildungsbetrieb habe ich deswegen Schnupperlehren in verschiedenen Unternehmen absolviert. Als ich die Möglichkeit erhielt, im Gstaad Palace zu schnuppern, wurde mir die Faszination und Vielfalt der Hotellerie deutlich. Die Atmosphäre und der Betrieb des renommierten Hotels haben mich sofort begeistert. Nur zwei Wochen später hatte ich meine Lehrstelle dort angenommen, und ich spürte, dass dies der richtige Weg für mich ist. Trotz der Herausforderungen während meiner Ausbildung, die sicherlich ihre Höhen und Tiefen hatte, habe ich meine Entscheidung nie bereut. Es war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die meine Leidenschaft für die Hotellerie weiterentfachte und mich in meiner beruflichen Laufbahn bestärkte.
Kannst du uns von deinem weiteren Werdegang erzählen?
Nach meinem Lehrabschluss im 2017 begann ich die berufsbegleitende Berufsmaturität mit einem 60 Prozent Pensum an der Rezeption im Belvédère Strandhotel. Nach einem Jahr konnte ich die stellvertretende Leitung der Rezeption übernehmen. Das war für mich eine tolle Chance, Führungserfahrung zu sammeln. Die Berufsmaturität schloss ich im Jahr 2019 ab. Bereits im Vorfeld hatte ich den Wunsch, Flugbegleiterin zu werden. Deswegen habe ich mich bei der Fluggesellschaft Edelweiss beworben und wurde angenommen. Somit verliess ich den strukturierten Arbeitsalltag, um hoch über den Wolken neue Erfahrungen zu sammeln. In diesem Augenblick habe ich nicht gedacht, dass ich nochmals ins Belvédère Strandhotel zurückkehren werde *zwinkern*.
Und wie bist du dann wieder im Belvédère Strandhotel gelandet?
Während meiner Zeit bei der Edelweiss blieb der Kontakt zu ehemaligen Kollegen des Belvédère Strandhotel bestehen. Nach rund zwei Jahren gab mir das Fliegen nicht mehr so viel wie anfangs. Dazu kamen weitere Umstände, wie mein Hund oder das viele Pendeln von Zürich nach Bern. Ich suchte also wieder nach einem Job in der Nähe. Anfänglich wollte ich nur mein Pensum bei der Fluggesellschaft minimieren, entschloss mich jedoch, das Fliegen ganz aufzugeben. Eine Anfrage bei meinem früheren Chef, Bruno Affentranger, Direktor des Belvédère Strandhotel, ob er als Referenz dienen würde, führte zu einem unerwarteten Jobangebot. Ein Kaffee-Treffen mit dem Direktor und schon war ich wieder Teil des Teams – diesmal im Seminar- und Finanzbereich sowie mit einem kleinen Pensum in der Personalabteilung.
Wie kam es, dass du nun 100% im HR bist?
Meine Rolle im HR hat sich organisch entwickelt, als ich die Vertretung der HR-Leitung während des Mutterschaftsurlaubs übernahm. Dies erweiterte mein Aufgabengebiet beträchtlich, und ich entschied mich dazu, meine Kenntnisse durch eine Weiterbildung als Personalassistentin zu vertiefen. So wuchs mein Engagement im HR-Bereich, während ich meine anderen Aufgaben reduzierte und schliesslich ganz abgab.
Was gefällt dir sehr und was weniger an deinem Beruf?
Im Arbeitsalltag schätze ich besonders den BackOffice-Bereich und die Administration. Die Abwechslung im Hotelbetrieb ist für mich sehr wertvoll. Ich habe die Flexibilität, entweder den ganzen Tag im Büro zu verbringen oder auch mal an die Rezeption zu gehen und mit den Gästen zu interagieren. Im Personalwesen ist jeder Tag anders, und ich kann meinen Tagesablauf selbstständig gestalten, was mir eine große Freiheit gibt. Es gibt viele schöne Momente, aber natürlich gehören auch unschöne Aspekte dazu, wie zum Beispiel Kündigungen auszusprechen oder schwierige Gespräche zu führen.
Wo findest du den Ausgleich zur Arbeit?
Der Ausgleich zur Arbeit ist für mich besonders wichtig, und dabei spielt meine Hündin «Yuma» eine entscheidende Rolle.
Hast du eine prägende Erfahrung in deinem Berufsalltag gemacht?
Es gibt viele Erfahrungen, die meisten darf ich aber nicht teilen. Eine besonders unerwartete und bewegende Situation ereignete sich, als eine unserer neuen Mitarbeiterinnen eines Morgens nicht zur Arbeit erschien und sich krankmeldete. In der Nacht wurde sie aufgrund starker Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und sofort in den Gebärsaal gebracht. Am nächsten Tag kam dann die überraschende Nachricht: Sie hatte ein kleines Baby zur Welt gebracht! Diese unerwartete Freude berührte nicht nur sie, sondern auch das Team des Belvédère Strandhotel zutiefst. In dieser turbulenten Zeit gab es viel zu organisieren, und wir waren bestrebt, die frischgebackene Mutter nach Kräften zu unterstützen. Es war wirklich schön zu erleben, wie Kolleginnen und Kollegen sich solidarisch zeigten und Babysachen, die sie selbst nicht mehr brauchten, der jungen Familie überliessen. Diese spontane Hilfsbereitschaft und gemeinschaftliche Unterstützung hat mich beeindruckt.
Wie siehst du die Zukunft der Hotellerie?
Die Zukunft der Hotellerie erfordert Anpassung. Früher hatte man viele langjährige Mitarbeitende. Die Hotelbranche ist schnelllebiger und die Fluktuation ist zur Normalität geworden. Natürlich ist auch in dieser Branche der Fachkräftemangel präsent. Saisonale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zwar eine gute Alternative, diese birgt jedoch die Herausforderung, auch in den Zwischenmonaten genügend Personal zu finden. Trotz der Herausforderungen gelang es uns bisher, früher oder später alle offenen Stellen zu besetzen. Unabhängig von diesen Umständen, ist es uns ein Anliegen, Bewerberinnen und Bewerber sorgfältig auszuwählen, um sicherzustellen, dass sie gut ins Team passen und sich erfolgreich integrieren können.
Hast du berufliche Zukunftspläne?
Ich bin seit dem letzten Jahr Berufsbildnerin und betreue die Auszubildenden im kaufmännischen Bereich unseres Hotels. Aktuell absolviere ich zudem die Weiterbildung zur Prüfungsexpertin für die mündlichen Abschlussprüfungen der Lernenden im Bereich Kaufmann/Kauffrau HGT. Zudem überlege ich, eine zusätzliche Ausbildung im Personalwesen anzustreben. Ich bin aktuell sehr zufrieden mit meiner Position und dem Team im Belvédère Strandhotel.
Was möchtest du allen mit auf den Weg geben, die es in Erwägung ziehen, eine Ausbildung in der Hotellerie zu machen / in der Hotellerie zu arbeiten?
Es ist eine lohnenswerte Entscheidung, wenn man Abwechslung schätzt und bereit ist, sich auch in herausfordernden Momenten zu engagieren. Es ist eine coole Branche und sie öffnet einem die Tür zur Welt. Denn die Ausbildungen in der Schweiz haben einen hohen Stellenwert und erschaffen einem nicht nur lokale, sondern auch internationale Karrierewege.