Thunersee Blog
Hinter den Kulissen mit Denis – Küchenchef im Erlebnisland Grizzlybär
Name: Denis Moritz
Position: Küchenchef
Hobbies: Viel wandern, fischen und Freunde treffen. Liebt Fussball, sein Heimatverein: 1. FC Magdeburg
Highlights in der Region Thunersee: Die ganze Region mit dem südlichen Flair. Man hat Wasser, geile Temperaturen und Palmen. Es ist nicht weit in die Ski- und Wandergebiete im Berner Oberland und Wallis. Die Lebensqualität ist einfach einzigartig.
Was hat dich inspiriert Koch zu werden und in der Gastronomie zu arbeiten? Was fasziniert dich an diesem Beruf?
Vom Wunsch, Bauer zu werden zum Koch. Ich bin in der DDR gross geworden und ein Wendekind. Als die Mauer gefallen ist, war ich 14 Jahre alt. Mit sechzehn wollte ich in die Lehre als Bauer gehen, da meine Grosseltern einen Bauernhofhatten. Nach dem Mauerfall war jedoch in der ehemaligen DDR nichts mehr wie es war. Eines Abends hat mir dann meine Mama eine Annonce für eine Lehre als Kochvorgelesen. Da dachte ich, warum eigentlich nicht. So kam es, dass ich mit 16Jahren alleine 120 Kilometer weiter nach Westen gezogen bin und dort meine Ausbildung zum Koch gemacht haben. Jetzt arbeite ich schon seit über 30 Jahren in der Gastronomie.
Wann und wie kamst du in die Schweiz?
Nach der Lehre arbeitete ich über zehn Jahre in Deutschland als Koch. Gute Kollegen von mir arbeiteten bereits in Spiez und fanden, dass ich auch nachkommen soll. Aber ich hatte meine Freundin und meine Familie in Deutschland. Als ich den Schritt gewagt habe, kam für eine Wintersaison in die Schweiz. Danach folgten weitere Winter- und auch Sommersaisons – ganze 13 Jahre in Zermatt. Dann habe ich meine Frau geheiratet und bekam einen fixen Arbeitsvertrag. Gesamthaft war ich 15 Jahre lang in Zermatt tätig, angefangen als Koch, dann als Sous-Chef bis hin zum Küchenchef.
Was ist aus deiner Sicht die grösste Herausforderung als Küchenchef?
Es ist in der letzten Zeit komplizierter geworden. Man muss die Mitarbeitenden mehr umsorgen. Jeder weiss, dass in der Gastronomie die Fachkräfte fehlen. Wenn es einem beim Arbeitgeber nicht gefällt, wird ziemlich schnell gekündigt, weil man weiss, dass man morgen wieder eine andere Stelle bekommt. Um dem entgegenzuwirken ist es heute wichtig, dass die Mitarbeitenden geschätzt werden und auch gewisse «Leckerlis» erhalten, wie zum Beispiel mal einen zusätzlichen Tag frei oder andere Benefits, die es bei den Hauenstein Hotels gibt.
Was ist dir bei der Teamführung wichtig / was macht dich als Küchenchef aus?
Ich bin entspannt und bringe Ruhe in den hektischen Arbeitsalltag der Küche. Ich zähle mich als Teil des Teams und will auch nicht als Chef betitelt werden – ich bin einfach Denis. Egal welche Arbeit anfällt, ich helfe mit. Von der Salatzubereitung, über Gemüse rüsten bis hin zum Abwasch mache ich eigentlich alles. Wir sind ein kleines Team von fünf Leuten – da muss ich einfach mitarbeiten.
Ich kommuniziere auf Augenhöhe und bin zwischendurch auch mal für einen Spass zuhaben. Meine Schwäche ist «ich bin zu lieb» - aber das bin halt auch einfach ich. Ich denke das alles zeichnet mich als Chef aus.
Du arbeitest in einer Branche mit unregelmässigen Arbeitszeiten. Was schätzt du daran und was weniger?
Ich finde es mega cool, dass man Termine wie Arztbesuche an den freien Tagen erledigen kann. Auch schätze ich, dass wenn ich einkaufen gehe oder sonstiges an meinen freien Tagen unternehme, es mehr Platz hat, da weniger Personen da sind als am Wochenende.
Was ich nicht so mag? Nun ja, …Ich liebe Fussball und die Spiele finden meistens am Wochenende statt. Und am Wochenende muss ich arbeiten.
Was sind deine schönsten Erinnerungen deiner Karriere?
Für mich ist es immer schön, wenn ich Lehrlinge ausbilden darf und sie am Anfang ihres Werdegangs begleite. Für mich ist es immer toll zu sehen, wenn die Lehrlinge weiter in dem Beruf tätig sind. Wenn Sie nach der Lehre noch weiter bei mir arbeiten wollen, sehe ich das als kleine Auszeichnung für meine Arbeitsweise und meine Teamführung.
Auch immer ein besonderes Erlebnis ist das Bekochen von berühmten Persönlichkeiten. So habe ich schon für Kai Pflaume oder Manuel Neuer Gerichte zubereitet.
Wer kocht zu Hause?
Ich. Meine Frau kann nicht kochen. Aber das passt so. Und ansonsten haben wir in der Umgebung genügend Möglichkeiten auswärts Essen zu gehen.
Was isst du am liebsten?
Hausmannskost von Mama. Da kommt kein Gourmetkoch heran, denn was Mama kocht ist immer genial. Das sind Kindheitserinnerungen die man für kein Geld der Welt kaufen kann. Am liebsten richtig deftige Gerichte wie Rindroulade, Haxe und Goulasche.
Was möchtest du allen mit auf den Weg geben, die es in Erwägung ziehen, eineAusbildung in der Gastronomie zu machen / in der Gastronomie zu arbeiten?
In der Gastronomie muss man sehr flexibel sein, sei es mit der anfallenden Arbeit oder den unregelmässigen Arbeitszeiten. Es ist eine strenge Ausbildung. Da gebe ich gerne den Tipp: durchhalten. Denn danach steht einem die Welt offen. Viele gehen nach der Ausbildung im Ausland arbeiten, um möglichst viele verschiedene Erfahrungen und Kenntnisse zu erleben. Sei es in Amerika, Asien oder auf einem Kreuzfahrtschiff.